Die Völker Aurelis
Der Planet Aurelis wird von vielen unterschiedlichen Völkern besiedelt. Wofür jene Völker stehen und welche Gesinnung bzw. welchen Glauben sie vertreten, kann man hier alphabetisch sortiert nachlesen.
Anassus
Die Seelenseher, wie sie abergläubisch genannt werden, sind die Gegenspieler der Ashai. Ihre Gabe bezieht sich darauf, die Seelen der Toten sicher ins andere Reich zu geleiten. Sie können ruhelose Geister spüren, sehen durch die Sphären der Zeiten und erahnen dadurch manchmal nahendes Unglück.
Geführt wird das Reich der Anassus von Lord Dareel dem Ersten und Lady Bleona der Ersten. Ihre Kinder, Prinz Ron (9), Prinz Tharos (6) und Prinzessin Sia (3) sind die Thronerben, wobei der Erstgeborene natürlich das Vorrecht besitzt. Der König wird von seiner Königin beraten, ansonsten bezieht er keinen Rat in seine Entscheidungen mit ein.
Wider aller Vorstellungen regiert das Paar sehr weise und friedlich. Die Todbringer, wie man sie auch nennt, wollen niemanden unnötigen Schaden zufügen. Wer, wenn nicht sie, kennt das Leid der Hinterbliebenen und den Seelenschmerz der Sterbenden?
Beschützt wird das Paar von der Garde der Seelenlosen. So friedlich das Königspaar ist, so gnadenlos und brutal ist dieser Trupp an Magiern. Geführt von einem Puppenspieler ist diese Mannschaft beinahe unaufhaltsam.
Die Heimat der Anassus befindet sich im Nebelwald. Eingekesselt von den Kokuas und Sukai im Norden, den Taresh und den Quin im Süden sowie den Ruu an der Westküste, haben die Anassus nie den Raum gehabt, über die Grenzen des Nebelwaldes hinaus zu expandieren. Zudem fühlen sie sich in ihrer nebeligen, sumpfigen, toten und absolut für andere Rassen unfreundlichen Welt sehr wohl.
Wie viele Städte es im Nebelwald gibt, kann man nicht verifiziert sagen. Die, die das Moorgebiet bereisen, verwenden die offiziellen Wege über den Fluss hoch in den Norden oder hinab in den Süden. Die beiden Dörfer – Thir und Thyx – sind somit die Einzigen, die den anderen Rassen offiziell zugänglich gemacht werden. Dennoch sieht man manchmal vom Fluss aus den riesigen Turm der Stille, welcher sich im Mondlicht unheimlich abhebt. Nur geflüstert wird von der Halle der Ahnen, dem allessehenden Auge oder den niemals verlöschendem Feuer in den Hallen der Phyr – den Magiern dieses Volkes.
Fakt ist – wer den Nebelwald ohne Erlaubnis betritt… sollte nicht nur schnell laufen können…
Ashai
Die Ashai – auch Himmelsritter, Engelskrieger oder Lichtbringer gerufen, sind eines der ältesten Völker Aurelis. Regiert wird das Volk seit Anbeginn der Zeit von der weiblichen Blutlinie des Königshauses – aktuell wäre dies Königin Iseria.
Die Königin wird vom Rat der Ältesten, welcher aus 5 Personen besteht, unterstützt. Dieser Rat kann nicht von ihr gewählt werden, sondern besteht aus Vertretern des Volkes. Aber da das Volk volles Vertrauen in die Königin besitzt, werden ihre Empfehlungen zumeist auch umgesetzt. Dementsprechend jung sind inzwischen manche „Älteste“ im Vergleich zum vorherigen Rat.
Bewacht wird die Königin als mächtigste Magierin des Landes von zwei Truppen – den geflügelten Himmelskriegern und den königsnahen Truppen – den Paladinen. Während die geflügelten Krieger zumeist auf Pfeil und Bogen, Magie oder andere Fernangriffe zurückgreifen, ist es die Pflicht der Paladine das Leben der Königin koste es was es wolle, mit Schild, Schwert und Speer zu beschützen.
Das Land gliedert sich in 5 fliegende Inselsegmente, wobei die Hauptinsel – Assus – und deren Schwesterinsel im Südosten – Abi’Nea – die Königsinseln sind.
Die Ashai besitzen kaum Wasserquellen an der Oberfläche der Inseln. Sie beziehen ihr Wasser zumeist aus den Speichern im Inneren der Gebirgszüge. Diese Speicherseen sind vor allem auf der Hauptinsel und der zweitgrößten, fliegenden Insel so groß, dass beinahe die ganze bewohnbare Fläche aus unterirdischen Aushöhlungen besteht.
An der Oberfläche besticht die Landschaft hingegen durch saftige, weite Wiesen und urwaldähnlich, tief verwachsene Waldbereiche. Steht man an der Kante einer der Inseln hat man das Gefühl zu fliegen.
Das legendäre Himmelsreich ist für viele Völker auf Aurelis, bedingt durch den Höhenunterschied, unerreichbar – und dennoch wird es von allen angebetet. Das Gleichgewicht der Welt verlangt Licht wie Dunkelheit, Feuer wie Wasser, Erde wie Luft. Und so, wie die Elemente verteilt sind, sind sie Kontrahenten und Unterstützer in einem. Und da die Ashai die Lichtbringer sind, stehen sie im Rang der Elemente mit den Anassus als Gegenspieler über den anderen. Sie sind essentieller – zumindest im subjektiven Empfinden der Völker Aurelis.
Vor allem das Wissen um die Heilkraft und die Gabe des Seelenrufes, macht dieses Volk unentbehrlich im täglichen Leben der Völker.
Das Volk der Schatten
> Fürchte dich vor dem Schatten, denn in ihm lauert der Tod!
Was für ein Unsinn! Es ist nur ein Effekt, entstanden aus dem Wechsel von Hell und Dunkel!
> So spricht nur ein Narr, der Weise erkennt die Wahrheit!
Die Kinder des Schattens, das Volk der Namenlosen.
Es gibt keinen Ort, an dem sie lange verweilen, keine Grenze, die für sie gültig wäre. Jede Magieform ist in ihren Reihen vertreten, und doch beherrscht die Blutslinie des ersten Schattens keine aktive Form.
Blutmagie.
Mit diesen dunklen Ritualen vermag sich die Königslinie im Reich der Schatten zu helfen, verbindet sie sich mit der Anderswelt. Aber die Anwendung ist gefährlich. Die Dunkelheit zehrt an den Kräften der Requianer, sie verlocken die Seele und wenn man einmal zu tief in den Abgrund geblickt hat, verlässt einem der eiskalte Hauch des Todes nie wieder.
Als Assassinen haben die Kinder des Schattens einen schlechten Ruf. Die Garde der Zehn leidet besonders darunter. Meuchelmörder! Aasgeier! Giftmischer! Schattenkriecher!
Es gibt viele Beleidigungen, die man den Kriegern in Momenten des Rausches an den Kopf werfen würde. Doch nüchtern wagt es niemand. Nüchtern flüstert man von ihnen und hofft, dass sie nie einen selbst auserwählt haben.
Denn bist du ihr Ziel – bist du tot.
Die schwarze Hand
Die Reise zu den Inseln führt uns über die südlichen Lande hinab zu einem Volk, welches als abtrünnig und verstoßen fern jeder anderen Zivilisation existiert. Aber so gut verborgen sie auch im Reich der Korallen, Kliffs und Wasserengen leben, so präsent sind sie inzwischen auf den Wasserlanden – präsent und gefürchtet.
Alles begann vor weniger als hundert Wintern, als die ersten Schiffe mit schwarzen Segeln und schaurigen Abbildungen auf den Wasserlanden erschienen. Sie gehorchten einer einzigen Person – der schwarzen Hand. Und sie nannten sich: Piraten.
Der Ausdruck Pirat war für die Völker Aurelis vollkommen fremd und sie konnten zu Beginn nichts damit anfangen. Doch schnell wurde aus dem Unverständnis ein allgemeiner Aufschrei: Piraten raubten Frachtschiffe aller Völker! Sie enterten Passagierschiffe und verkauften die Reisenden als Sklaven. Piraten waren keine Freunde der Völker – sie waren Feinde. Feinde von allen.
Die Ashai, erhaben über dieses Dilemma, hielten sich aus dem Krieg heraus, doch die restlichen Völker begannen sich auf einen Kampf auf See vorzubereiten. Vor allem das Volk der Quin erbaute eine stattliche Flotte, welche den Schiffen der schwarzen Hand erbitterten Widerstand leisten begann.
Nun, fast einhundert Winter später, existiert das Lumpenpack, wie sie böse genannt werden, noch immer. Niemand hat die berühmte schwarze Hand je zu Gesicht bekommen, doch mit dem Krieg der Völker stieg die Anzahl der Anhänger erneut an. Viele Menschen diverser Nationalitäten fühlen sich bei diesem freien und rauen Pack wohler als in der Zivilisation.
Geführt als Diktatur, herrscht im Reich der schwarzen Hand das Gesetz des Stärkeren. Widerstände werden brutal im Keim erstickt, die treuen Gefolgsmänner reichlich entlohnt.
Aber die Ziele der schwarzen Hand sind hoch gesteckt: noch nur ein Randvölkchen, will der Führer des Piratenvolkes ein Spieler auf dem Weltparkett werden.
Sehen und gesehen werden.
Horchen und gehorchen.
Dazugehören, statt nur dabei zu sein.
Um dieses Ziel zu verwirklichen, benötigt man jedoch mehr als eine Flotte brutaler Piraten und Halunken. Und für dieses „mehr“ ist die schwarze Hand bereit, alles zu opfern, was nötig ist.
Kokua
Erdlinge! Waldläufer! Steinfresser!
Die Kokuas haben viele Rufnamen, kaum einer davon ist heute jedoch positiv bei anderen Völkern besetzt. Sie sind die, die Unschuldige niedermetzeln, die sich fremdes Land auf grauenvolle Art und Weise unter den Nagel gerissen haben. Sie sind die Fremden, die vor weniger als 16 Wintern an der Oberfläche erschienen, sie merzten das friedliche Volk der Amira gnadenlos aus, besetzten erfolgreich deren Reich.
Niemand kann so recht sagen, woher das Volk der Kokuas am Ende kam. Lebten sie wie das Volk der Tygli in den Bergen? Kamen sie wirklich mit Schiffen vom Himmel? Es gibt viele Gerüchte, aber keine bestätigten Geschichten.
Der König der Kokua, welcher Blut der Erde gerufen wird, und dessen Frau, die Träne des Mondes, zeigen sich nie in der Öffentlichkeit. Selbst die engsten Vertrauten dieser beiden Personen halten sich bedeckt. Gesandte aller Völker sprechen nur mit Mittelsmännern, die Königshäuser und deren Einladungen werden höflich abgewiesen.
Kein Außenstehender kennt das Angesicht dieser Familie, noch ihre Sprösse: Prinz Theobald (10) und Prinzessin Dunja (8). Und bis zum ersten Krieg der Völker wagte es niemand, die Erdlinge herauszufordern.
Bekannte Fakten sind:
–> Die Topographie gibt diesem Volk einen massiven Vorteil. Im Norden, Süden, Westen und Osten geschützt von massiven Bergläufen und Klippen, ist das Land nur durch den Hafen im Norden zugänglich. Kaum jemand kennt die alten Wege durch die Berge, und die verborgenen Tunnel der Tygli darf kein Unbefugter betreten – schon gar keine ganze Armee.
–> Das Volk lebt in einer strikt geführten, auf Angst und zugleich fanatischer Herrscherliebe basierenden, Diktatur. Niemand spricht gegen das Blut der Erde, und wenn es jemand tut, wird er von seinen Nachbarn denunziert. In diesem Staat ist jeder ein Auge und jeder ein Ohr. Selbst in den hintersten Dörfern wird das Gesetz nicht hinterfragt, die Regeln nicht gebrochen.
–> Man betet den Zweigesichtigen Gott als Gott von Aurelis an, achtet in der Hauptstadt jedoch mehr den Eugrin. Dieser riesige, alte Blutbaum muss Jahr für Jahr in einer sakralen Zeremonie gestärkt und gereinigt werden.
–> Dieses Volk besitzt die größte Armee an Bodentruppen. Die Fähigkeiten der Bogenschützen sind legendär. Zudem gehorchen den Kokuas das Volk der Akars – jene Beschützer, die einst in einer gewaltigen Schlacht die Amira schützen suchten. Die geflügelten Echsen, welche mehrere Männer lang und hoch werden, mussten sich nach massiven Verlusten den neuen Besitzern des Landes beugen…
Einst stand das Element der Erde für Attribute wie Bodenständigkeit, Verlässlichkeit, Schutz und Zuversicht. Doch mit dem neuen Volk veränderte sich diese stark in eine sehr negative Richtung – wie zum Beispiel Arroganz, Berechnung und Kalkül. Es wird die Zeit zeigen, welche Früchte diese Erde tragen wird.
Quin
Quin – die Wassertänzer, die Unberührbaren, die Blaulandbewohner.
Wenn man an das Reich im Süden des Kontinentes denkt, erscheinen saftige Wiesen, raue Küsten, goldene Strände und mystische Buchten. Sie sind bezüglich Anmut und Reinheit den Ashai am ähnlichsten, aber von ihrem wankelmütigem Charakter den Ruu zugeordnet.
Ein Quin ist nie das Eine, noch das Andere. Jeder Schritt wird abgewogen, jede Entscheidung lange hinausgezögert. Der Weg des Wassers kann nicht verändert werden – so sagen sie. Und so, wie man den Fluss nicht ändern kann, sollen ihre Entscheidungen für alle Zeiten halten.
Diesen Vorsatz setzen derzeit König Theos mit seiner Gemahlin, Königin Shiljana um. Die beiden haben zwei Söhne – Quras (23) der Erstgeborene und Thronerbe sowie Quar (21), Zweitgeborener und nicht unbedingt Vorbild des Hauses.
Unterstützt wird der König vom Gremium der Wassermänner, welchem bis zu 9 Leute innewohnen können. Dieses Gremium wird jeden Sommer neu gewählt, wodurch konstant frische Ideen des Volkes an das Königshaus herangetragen werden.
Die Armee besteht verstärkt aus Ghosan Sar – Männern und Frauen die sich ganz der Beherrschung ihres Elements verschrieben haben und jenes im Kampf gegen den Feind einsetzen.
Das Besondere der Quin ist zum einen die Verbindung mit dem Volk der Chaija. Dieses Meervolk lebt östlich der Hauptstadt im Meer und musste vor hunderten von Sommern den Quin die Treue schwören. Zumeist leben sie wie getrennte Völker, doch im Krieg muss Königin Chaija ihre Brüder und Schwestern für Quin ziehen lassen.
Zum Anderen ist es der riesige Hafen zu den Füßen von Qeridis – der Hauptstadt des Landes. Dieses Hafengebiet umfasst beinahe die ganze Landbreite als Landestege. Von hier aus ziehen die größten Fracht- und Handelsschiffe die Aurelis zu bieten hat, hinaus in die Welt. Hoch zu den Kokuas, hinüber zu den Taresh, in die verbotenen Lande… Dieses Viertel ist so groß, dass es eigene Tavernen und Gasthäuser draußen am Meer gibt, da nicht jeder Seefahrer den halben Tagesmarsch antreten möchte, um die Hauptstadt zu erreichen.
Im Krieg der Völker verbündete sich König Theos mit den Ashai – und da jene als Verbündete der Kokuas auf Aurelis bleiben durften, behielten auch die Quin ihr Reich…
Vorerst scheinen sie wieder in Ruhe leben zu können.
Ruu
Das Volk der Ruu verschreibt sich ganz dem Element des Feuers. Ihre hierarchischen Strukturen sind klar formuliert: Das Volk verehrt den Fahir. Die Blutslinie des Fahirs ist rein und nachvollziehbar bis zum ersten Fahir des Volkes. Als die letzte Schlacht verloren war, mussten die Ruu Aurelis verlassen und wurden auf Moquar verbannt. Ihr Volk wurde stark reduziert, doch der junge Fahir, Ash, tut alles, um ein Überleben zu sichern. Ihr Element wird der Dunkelheit zugeschrieben, obwohl es ebenso Lichtbringer wie Vernichter sein kann.
Shiya
Das geflügelte Volk, wie sie gerufen werden, beugt sein Knie dem Element der Luft und wird als dunkel eingestuft, nachdem sie sich zum Schutz der Anassus und Ruu auf deren Seite stellten. Sie gehorchen dem Wodan, ihrem Anführer, welcher als stärkster, schnellster und mächtigster Krieger so lange regiert, bis er gestürzt wird. Häufig stirbt der Wodan durch die Hand eines seiner Kinder – ehelich wie unehelich. Verbannt nach Moquar sind sie in alle Richtungen verstreut und müssen einen Weg zum Überleben finden.
Sukai
Das Reitervolk der Sukai lebt im Nord – Westen des Kontinents – im weiten Grasland. Im Osten stößt ihr Reich an die Gebirgskette des Orat, im Norden und Westen an das Meer und im Süden an das Sumpfland, welche das Volk der Quin von ihnen fernhält. Sie leben in kleinen Sippen, Dörfer, die voneinander unabhängig sind und sich teils kriegerisch gegenüberstehen. Im Reich der Sukai gibt es kaum magisch begabte Wesen. Sie sind überaus abergläubisch und dem zweigesichtigen Gott verehren sie mit Hilfe von Opfern und regelmäßigen Ritualen. Ihre Stärke ist der Kampf hoch zu Ross sowie das Überleben im Einklang mit der Natur. In die Kriege der sechs Völker haben sie sich nicht eingemischt und bisher wurden sie als nicht beachtenswert befunden.
Taresh
Die Taresh sind kein Volk, sondern eine Handelsvertretung. Sie vereinen alle Völker des Kontinents und haben die neutrale Sprache erfunden. Ihren kleinen Hafen haben sie auf der schwer zugänglichen Landzunge östlich der Quin, wodurch sie direkt am großen Handelshafen positioniert sind. Sie verkaufen jegliche Waren, die sich gewinnbringend handeln lassen – von Diebesgut bis Menschen. Die Taresh sehen sich als Händler, nicht als Richter. Sie dienen der Münze, keinem Gott, wodurch sie einen negativen Ruf erhalten haben.